Maria (1899-1955)
& Aldous Huxley (1894-1963)
Auch wenn sie keine Vertriebene sind, so haben die Huxleys durch ihren Aufenthalt und ihre Gastfreundschaft das Kommen zahlreicher deut-scher Exilanten gefördert. 1930 kauft, der zur britischen Intellektuellen-
Elite gehörende Schriftsteller, Dichter und
Philosoph, am Cap de la Gorguette, zwischen Sanary und Bandol, ein Haus, genannt Villa Huley (der Name wurde vom örtlichen Handwerker verstümmelt). Hier schreibt Huxley 1931 sein berühmtestes Werk Schöne neue Welt und empfängt im Herbst 1934 den Dichter und Philosophen Paul Valéry. Bis März 1937 leben die Huxleys in Sanary, danach wandern sie in die USA aus.
Mit Aldous Huxley, angelockt durch seinen Freund D.H. Lawrence, Autor von Lady Chatterley und in Bandol ansässig, lässt sich die Elite der britischen Intellektuellen in Sanary nieder. In den zwanziger Jahren lebt Aldous, mit seiner belgischen Frau Maria und ihrem gemeinsamen Sohn Matthew, in Italien. Sie lieben das Land und sprechen italienisch. Als jedoch die Faschisten an die Macht kommen, ziehen sie nach Frankreich, das Land der Freiheit. Zuerst wohnen sie in Suresnes bei Paris und anschließend in Südfrankreich.
Die Huxleys sind ein großzügiges und gastfreundschaftliches Paar, dem der Erfolg von Aldoys‘ Roman „Kontrapunkt des Lebens“ ein sorgenfreies Leben garantiert. Ihr roter Bugatti ist wohlbekannt in Sanary und in ihrem Haus ist alles weiß und grün. Sie empfangen dort Schriftsteller und Intellektuelle wie Paul Valéry und Edith Wharton, amerikanische Schriftstellerin ansässig in Hyères und befreundet mit Charles de Noailles. Sie nehmen vor allem die junge Sybille von Schoenebeck, spätere Bedford, unter ihre Fittiche. Sybille möchte seit ihrer Kindheit Schriftstellerin werden und vergöttert Aldous, er ist ihr Schriftsteller-Idol. In den siebziger Jahren bringt sie eine vielbeachtete Biografie über ihn heraus.
Der Kontakt zwischen den Huxleys und den deutschsprachigen Exilanten ist eher distanziert. Vorurteile existieren auf beiden Seiten und Aldous verheimlicht, dass er Deutsch versteht. Marta Feuchtwanger hat den Eindruck, Huxley mag die Deutschen nicht und Huxley findet, Lion Feuchtwanger behandelt ihn mit Arroganz. Was Thomas Mann betrifft, empfindet er ihn als von sich eingenommen. Zwar tun ihm die Emigranten leid, die ihr Heimatland wegen der Nazis verlassen müssen, jedoch möchte er nicht zu viel mit Ihnen zu tun haben und ist froh, als einige wegziehen.
Für ihre literarischen Bedürfnisse müssen die Huxleys viel reisen und so verlassen sie 1937 Sanary und gehen in die USA.
UM MEHR ZU ERFAHREN
Die Mediathek Jacques Duhamel in Sanary-sur-Mer bietet eine Sammlung von Büchern zum Thema Erinnerung an das Exil in Sanary.